Titelfoto April 2007
Pitbull

Radio Darmstadt

Die Pitbulls sind los

April 2007
Dokumentation

 

Radio Darmstadt ist ein nichtkommerzielles Lokalradio. Sein Trägerverein wurde 1994 gegründet, um eine Alternative und Ergänzung zu den bestehenden öffentlich-rechtlichen und privaten kommerziellen Hörfunksendern aufzubauen. Menschen und Nachrichten, die im ansonsten durchformatierten Sendebetrieb keine Chance auf Öffentlichkeit besaßen, sollten hier ihren Platz finden. Dies galt für politische Fragen, lokale Themen und musikalische Nischen. Ende 1996 erhielt der Verein für ein derartiges Programm die Sendelizenz. Zehn Jahre später läßt sich die Tendenz beschreiben, daß (lokal)politische Themen immer weniger Platz im Darmstädter Lokalradio finden, während die Musikberieselung zunimmt. Zu diesem Wandel gehört, daß Fragen der Außendarstellung ein wesentlich größeres Gewicht erhalten als das Verbreiten journalistisch abgesicherter Tatsachen. Wer diese neue journalistische Ethik nicht mitträgt, wird aus dem Verein und dem Radio hinausgedrängt. [mehr]

Diese Dokumentation geht auf die Vorgänge seit April 2006 ein. Hierbei werden nicht nur die Qualität des Programms thematisiert, sondern auch die Hintergründe und Abläufe des Wandels vom alternativen Massenmedium zum imageorientierten Berieselungsprogramm dargestellt. Der Autor dieser Dokumentation hat von Juni 1997 bis Januar 2007 bei Radio Darmstadt gesendet, bis ihn ein aus dieser Umbruchssituation zu verstehendes binnenpolitisch motiviertes Sendeverbot ereilte. Als Schatzmeister [1999 bis 2001], Vorstand für Studio und Technik [2002 bis 2004] und Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit [2004 bis 2006] kennt er die Interna wie kaum ein anderer. [mehr]

In der Dokumentation werden die Namen handelnder Personen aufgeführt. Damit werden Argumentationsstränge leichter nachvollziehbarer gemacht und Verantwortliche benannt. Zur Klarstellung: Eine Diffamierung einzelner Personen ist hiermit nicht beabsichtigt. [mehr]

 


 

Zusammenfassung

Auf dieser Seite werden die Vorkommnisse des Monats April 2007 dokumentiert.

In diesem Monat schlagen die Sendelöcher noch einmal besonders zu, ehe die Technikcrew die automatische Sendeloch-Erkennung freigibt. Die Sendeautomation besitzt jedoch ihre Tücken und führt daher zu neuen Sendeausfällen. Die redaktionelle Arbeit liegt derweil weiter brach, eingehende Informationen landen im Müll oder im Datennirwana. Dafür wird Werbung für ein großes Besäufnis betrieben. Der Vorstand betreibt die Zerschlagung des tatsächlich unnützen Programmrats und plant hierzu ein Strategieseminar. Die Arbeit des Vorstandes bleibt weiterhin wenig transparent, was insbesondere die Kassenprüfung mit Bestürzung feststellen muß. Sie kann daher die Entlastung des Vorstandes nicht empfehlen. Moralischer Tiefpunkt dieses Monats ist die Wahl des neuen Vermittlungsausschusses. Er setzt sich aus Personen zusammen, die aufgrund ihrer tratschenden und verleumderischen Aktivitäten in der jüngsten Vergangenheit nun wirklich kein Vertrauen hinsichtlich einer derart sensiblen Tätigkeit verdienen können.

 


 

Screenshot von der MissionswebseiteSonntag, 1. April 2007
Seelen fischen


Mit Beginn des Monats April erhält die Sendung Amor a la vida neue regelmäßige Sendemöglichkeiten. Sonntags und mittwochs werden nicht nur wir in Darmstadt, sondern über den Livestream des Senders auch Menschen in Chile missioniert. Inwieweit diese Missionstätigkeit mit der Satzung des Trägervereins und den Richtlinien der hessischen Landesmedienanstalt vereinbar sind, mögen andere entscheiden. Nach meinem Höreindruck handelt es sich um eine evangelikale Missionssendung. Meine dementsprechende Nachfrage im Programmrat führte zu keinem Ergebnis, da die hier verantwortliche Auslandsredaktion sich hierzu keinerlei Gedanken gemacht hat, geschweige das Konzept dieser Sendung benennen konnte.

Anfang April 2007
Die Frauenredaktion löst sich auf


FriDa, die Frauenredaktion von Radio Darmstadt, löst sich auf. In einem Offenen Brief an den Programmrat, den Vorstand und alle Aktiven heißt es:
Die FriDa-Redaktion löst sich zum Ende des Monats April auf. Ihre letzte Sendung wird somit am 1. April sein. Sie gibt hiermit ihre Sendezeit jeden 1. Sonntag im Monat an den Programmrat zurück.

Folgende Gründe führten zu dieser Entscheidung: Wir alle haben gerne "Radio gemacht" und an Themen mangelt es nach wie vor nicht, den meisten von uns fällt aber die Identifikation mit dem Verein RadaR schwer. Bei einer so zeitaufwändigen Freizeitbeschäftigung wollen wir uns nicht länger auch noch ärgern müssen.

Die Redaktionsmitglieder von FriDa
[Es folgen sieben Unterschriften.]

Ein Vorstand in Studio 2Montag, 2. April 2007
Energie sparen


Vorstandsmitglied Markus Lang produziert seine nächste Sendung Knackpunkt vor. Zusammen mit einem Mitglied seiner Greenpeace-Gruppe (auf dem Bild nicht zu sehen) will er dem Klimawandel abhelfen. Zu diesem Zweck ist am Montagnachmittag bei herrlichem Sonnenschein in Studio 2 der Rolladen heruntergelassen und das Licht voll aufgedreht. Markus Lang hat sich in der Vergangenheit sehr um die Einführung von Ökostrom (erfolglos) und die Anschaffung von Umweltschutzpapier (erfolgreich) bemüht. Allerdings sind die Fluter in der Decke nicht gerade energiesparend zu nennen. Ohnehin kommt der Strom nicht aus der Steckdose, sondern aus dem nächst gelegenen Atomkraftwerk. Ich halte unter diesen Umständen das klimapolitische Engagement seiner Sendung für unglaubwürdig.

Bezeichnendes kleines Detail am Rande: Markus Lang verwies darauf, daß er im Vorproduktionsbuch eingetragen sei und daher ungestört das Studio nutzen könne. Im Vorproduktionsbuch für 2007 war er jedenfalls nicht eingetragen. Das hatte unser allseits informierter Vorstand noch nicht entdeckt und sich deshalb lieber in das Vorproduktionsbuch für 2006 eingetragen.

RedaktionsrechnerMontag, 2. April 2007
Emails checken


Voll Inbrunst wird auf der Webseite des Senders und auch auf seinem Programmflyer dafür geworben, per E–Mail Nachrichten und Veranstaltungshinweise an die Redaktion zu schicken (redaktion <at> radiodarmstadt.de). Allerdings stellt sich die Frage, ob diese Emails auch irgendwen erreichen. Zweifel sind mehr als erlaubt. In der Zeit von November 2006 bis Mai 2007 war der Redaktionsrechner, über den diese Emails abgerufen werden können, mehrfach wochenlang nicht erreichbar. Das nebenstehende Bild zeigt zudem, daß weit über 3.000 Emails nicht einmal angeschaut worden sind [pdf]. Nun ist es gewiß so, daß der größte Teil dieser Emails schlicht Müll ist. Der Spamfilter des Mozilla Thunderbird ist jedoch in der Lage, sehr effektiv den Spam herauszufiltern. Die Tatsache, daß dieser gesammelte Spam jedoch immer noch auf dem Redaktionsrechner vorhanden ist, zeigt, daß der Spamfilter nicht trainiert worden ist. Dies wiederum bedeutet, daß nach Umstellung von Outlook Express auf Mozilla Thunderbird Ende 2006 keine und niemand ernsthaft mit dem Programm auf diesem Rechner gearbeitet hat. Soll heißen: so wie die Faxe unbearbeitet auf den Boden quellen, so werden eingehende Emails ignoriert. Wozu wird dann eigentlich so getan, als fände bei uns redaktionelle Arbeit mittels der Medien Fax und Email statt? Und weshalb wird eine Email-Adresse auf dem Flyer genannt, die niemanden im Sender zu interessieren scheint, sofern überhaupt auf den Rechner zugegriffen werden kann? Handelt es sich hierbei um eine Scheinproduktion von journalistischer Arbeit?

Screenshot der WebseiteMontag, 2. April 2007
Kulturen gehen


"Mir geht's um die Kultur der Menschlichkeit", erklärt Moderator Gerhard Schönberger in seiner dreistündigen Ausgabe von lyrics and poetry um 18.20 Uhr. Nun ist sein Engagement für die von Hunger und Krankheiten bedrohten Kinder in den Wüstenregionen Nordafrikas überhaupt nicht in Zweifel zu ziehen. Und doch scheint es eine Diskrepanz zwischen seiner Menschlichkeit in weiter Ferne und der Menschlichkeit im Sender zu geben. Oder weshalb sonst hat er sich ganz menschlich und vehement für ein Sendeverbot ausgesprochen, das einer Sendung galt, von der er sich angegriffen fühlte? Sagt er nicht sonst, man muß aufeinander zugehen? Nun – the proof of the pudding is in the eating; und dieser Pudding will einfach nicht schmecken. Daß der Moderator in derselben Sendung zum wiederholten Male den Programmflyer über den grünen Klee lobt, obwohl er wissen müßte, wie grauenhaft viele Fehler er enthält, das wollen wir diesmal mit dem bei RadaR üblichen Mantel des Schweigens bedecken.

Dienstag, 3. April 2007
Dramaturgische Effekte


Normalerweise an jedem 1. Dienstag eines Monats moderiert unsere Redaktion der etwas über 50–jährigen ihre Sendung Mohnrot. Nun ergibt es sich, daß nach dem sogenannten Radiowecker ab 8.00 Uhr die Wiederholung gestartet wird, ehe Mohnrot ab 9.00 Uhr zwei Stunden lang zu hören ist. Die spannende Frage erhebt sich jetzt: wie geht es anschließend im Programm weiter? Unser redaktionelles Durchblickteam hat über diese spannende Frage nicht einmal nachgedacht. Weil: es gibt folgende Alternativen. Erstens: wir fahren mit der unterbrochenen Wiederholung des Programms fort. Zweitens: wir lassen die Wiederholung zwei Stunden im Hintergrund laufen und ziehen nach Mohnrot die Regler wieder hoch. Drittens: wir starten die Wiederholung neu. Da die Wiederholung seit einem Monat durch einen Sendecomputer erfolgt, der so starr konfiguriert ist, daß man und frau entweder die Wiederholung starten oder stoppen kann, aber nicht unterbrechen, ist klar, daß die Lösung 1 eigentlich nicht praktikabel ist. Genau diese nicht praktikable Lösung offeriert uns der Programmflyer, und das nicht nur an dieser Stelle. Allerdings hat Christian K., der die Technik für Mohnrot fährt, sich eine geniale Lösung ausgedacht, wie das Programm wieder zum Flyer passen kann. Er stoppt die Wiederholung zu Beginn von Mohnrot, startet sie nach einer Stunde wieder neu und kann dann tatsächlich, wenn alles glatt geht, direkt nach Mohnrot die alte Wiederholung wieder aufnehmen. In ähnlichen Fällen, bei denen Christian K. nicht zur Verfügung steht, werden dann Lösung 2 oder 3 präferiert. Das heißt: im Gegensatz zur Aussage von Gerhard Schönberger stimmt hier das Programm im Flyer definitiv nicht.

Markus Lang beginnt seine tags zuvor unökologisch bei Kunstlicht vorproduzierte Greenpeace-Sendung um 18.00 Uhr mit den Worten: "Also, dranbleiben, erstmal kommt Musik." Dranbleiben wofür? Für die Musik? Das sind Sprüche aus dem kommerziellen Radioformat.

Mittwoch, 4. April 2007
Gut vorbereitet


In der Sendung Shakespeare & Co. fragt der Moderator seine Kollegin: Weißt du, wann die nächste Aufführung [des Fliegenden Holländers] ist? Antwort: Nein, das weiß ich nicht. Ich habe mich nicht vorbereitet. Doch Rettung naht. Der Techniker der Sendung, Christian K., hat sich schnell sachkundig gemacht und sagt die Termine der beiden nächsten Aufführungen durch.

Wenige Minuten später beginnt eine Sendung der Redaktion Blickpunkt Gesellschaft. Es handelt sich hierbei um eine Wiederholung, die schon einmal an einem Sonntag gelaufen ist, wie aus der Bandaufzeichung hervorgeht. Der Moderator, der das Band einlegt sagt, es sei jetzt 19.00 Uhr am Mittwochabend oder irgendwann in der Wiederholung. Was soll er in Bezug auf die Angabe einer Uhrzeit für die Wiederholung auch machen? Zwar stimmt hierzu diesmal die Angabe im Programmflyer, aber warum sollte er sich darauf verlassen, wo der Flyer bekanntermaßen ein fehlerhaftes Produkt ist?

Screenshot der AudiodateiDonnerstag, 5. April 2007
Das Nichts nichtet


Der Moderator der Sendung der Redaktion treffpunkt eine welt kämpft um 18.00 Uhr mit der Technik. Zunächst produziert er ein dreiundzwanzigsekündiges Sendeloch, über das ich den Mantel des Schweigens legen würde, wenn nicht nachfolgend die Jingle–MD hängen würde [mp3] und der Moderator nach einer kurzen Einführung ins Thema 25 Minuten Schweigen gesendet hätte. Nun ist dies nicht das erste Sendeloch, welches dieses Redaktionsmitglied verursacht hat. Ich hatte der Redaktion mehrfach dringendst nahegelegt, diesen Redakteur durch einen Techniker aus den Reihen der Redaktion zu unterstützen. Für mein Verständnis ist eine Redaktion keine Ansammlung von Individuen, sondern sie arbeitet als Team zusammen und hilft sich gegenseitig aus. Dieses Sendeloch war somit vermeidbar und ist der Ignoranz der Redaktion t1w anzukreiden.

Ich sprach dieses nun wirklich massive Sendeloch auf der Programmratssitzung am 16. April an. Im Grunde liegt hier eine Imageschädigung des Senders vor, ganz wie sie den Sendekriterien des Programmrats entspricht. Da der Programmrat jedoch über klare Feindbilder verfügt, ist klar, daß die Imageschädigung per Sendeloch folgenlos bleibt und eine eingebildete Imageschädigung einer Weihnachtssendung mit einem unbegrenzten Sendeverbot geahndet wird. Ist das nun bigott, oder nicht? Oder vielleicht ist auch nur die Frage falsch gestellt: Sendelöcher sind ein neues imageförderndes Programmfeature.

Nebenbei: beim Umschalten von der Hörzeitung zu den RadaRkids gab es um 17.44 Uhr noch ein weiteres anderthalbminütiges Sendeloch.

Tafeltext der MusikredaktionDonnerstag, 5. April 2007
Die Musikredaktion entwirft ein Paralleluniversum


Nach der im März erfolgten erfolgreichen Vermittlung zwischen Katharina Mann und Norbert Büchner auf der einen und den beiden Vertretern der Musikredaktion, Björn R. und Marc W., auf der anderen Seite wird das Ergebnis auf der Sitzung der Musikredaktion diskutiert. Offensichtlich lassen die laut Anwesenheitsliste zehn Redakteure nicht von ihrem Konfrontationskurs ab und basteln sich zur Rechtfertigung ein eigenes kleines Paralleluniversum. Der Text auf der nebenstehend abgebildeten Tafel lautet:
1. VA rechtlich irrelevant, da NB + KM keine Mitglieder
2. Zweifel in der M–Red an Jingle–Prod. (einst[immig])
3. Zweifel an Entschuldigung (einst[immig])
4. Zweifel an "Drucker-Aussage" zu Protokoll (einst[immig])
Vielleicht kann die Musikredaktion mir ja folgende Fragen beantworten:
1. Weshalb haben die Rechtsexperten der Redaktion ihren Kolleginnen und Kollegen nicht erklärt, daß ein Ausschluß erst dann Rechtskraft entfalten kann, wenn der Ausschluß den Betroffenen schriftlich zugegangen ist? Dies war zum Termin des Vermittlungsgesprächs definitiv nicht der Fall. Einmal abgesehen davon: warum sträubt sich die Redaktion eigentlich gegen die Vermittlung? Hat sie etwas zu verbergen?
2. Über welche gesicherten Erkenntnisse verfügt die Redaktion, daß Tanja Ribartsch [2] nicht die Jingle-Produzentin war? Ich verfüge über ein klares und in sich schlüssiges Statement von ihr hierzu.
3. Worauf gründen die Zweifel an der Entschuldigung? Gibt es hierzu Indizien, die über unbegründete Vermutungen hinausgehen?
4. Hat die Musikredaktion irgendwelche gesicherten Erkenntnisse darüber, wie ihr Protokoll in den Besitz der darin benannten Katharina Mann und Norbert Büchner gelangt ist? Woran sich die nächste Frage anschließt: Was für ein Problem hat die Musikredaktion, wenn das Protokoll einer vereinsöffentlichen Redaktionssitzung der Vereinsöffentlichkeit bekannt wird? Ich wiederhole die Frage zu 1.: Hat die Musikredaktion etwas zu verbergen?
Donnerstag, 5. April 2007
Auf den Hund gekommen


Vorstandsmitglied Stefan Egerlandt sorgt sich um die Zukunft des Programmflyers und ruft in einem Newsletter zur Mitarbeit auf:
Was macht das Team:
Foto für das Titelblatt aussuchen
Gestaltung des Flyers
Schreiben von Texten
Erstellung des monatlichen Programms

Gesucht werden: Hundefotos, Ideen, LektorInnen, AutorInnen, …
Ich hätte da aus aktuellem Anlaß ein Pitbull-Foto anzubieten …

Kleiner Tip für die interne Öffentlichkeits-Abteilung des Vorstands: Wenn man und frau einen Newsletter verschickt, könnte es unter Umständen sinnvoll sein, anfangs eine Begrüßungsfloskel einzuschieben. Oder hat sich der Vorstand schon so weit vom Sendegeschehen abgehoben, daß er es für unter seiner Würde hält, die üblichen bürgerlichen Anstandsregeln einzuhalten? Das ist insofern verwunderlich, wo doch im Oktober 2006 schon das Nicht-Zurück-Grüßen eines Vorstandsmitglieds zur Abmahnung geführt hat.

Karfreitag, 6. April 2007
Einsicht und Ansteckung


Der Moderator des freitäglichen Radioweckers kommt nach einer Viertelstunde musikalischer Berieselung zu der Einsicht: "Es würd' wahrscheinlich auch nichts schaden, wenn ich ab und zu mal 'ne CD rausnehme und durch 'ne andere ersetzen würde." – Warum eigentlich? Der Moderator am Donnerstag bringt zwar auch mehrere CDs mit, spielt aber immer wieder dieselben Lieder. Eigentlich könnte man und frau dessen Radiowecker auswendig mitpfeifen.

Eine halbe Stunde später ist dann eine "interne Durchsage" im Radio zu hören: Wer versucht habe, den Moderator in Studio 2 anzurufen, soll es doch bitte in Studio 1 versuchen. Nun, was Jana und Johannes können, scheint ansteckend zu sein.

Screenshot der AudiodateiFreitag, 6. April 2007
Wohl die 103,4 gefunne?


Dem heutigen Radiowecker-Moderator bleibt auch nichts erspart. Nachdem er vorsichtig genug war, ein "voraussichtliches Tagesprogramm" anzukündigen, ereilt ihn gleich die Wirklichkeit, woran er jedoch nicht ganz schuldlos ist. Als er mit dem Musik berieselnden Radiowecker um 7.00 Uhr beginnt, zieht er einfach nur den Fader des Mischpultzuges herunter, der an den Sendecomputer gekoppelt ist. Daher läuft im Hintergrund die Wiederholung weiter, die der Moderator pünktlich um 9.00 Uhr wieder auf den Sender bringt. Folglich kann nicht die von ihm angekündigte Hörzeitung das Wiederholungsprogramm einleiten.

Wir hören statt dessen die letzten anderthalb Minuten der RadaRkids, gefolgt von 23 Sekunden Sendeloch, einem hängenden Jingle [mp3] der Redaktion treffpunkt eine welt, sowie einer zweiminütigen Anmoderation der gestrigen Sendung, die bekanntlich zu einem 25–minütigen Sendeloch führte. Dieses bekommen wir glücklicherweise dann doch nicht zu hören, denn der Moderator des Radioweckers ist geistesgegenwärtig genug, zunächst einen Jingle [mp3] und daran anschließend ein zweieinhalbstündiges Musikberieselungsprogramm zu starten. Erst um 11.42 Uhr wird wieder ins Wiederholungsprogramm zurückgeschaltet, weshalb wir mitten in die russischsprachige Sendung Prima hineinplatzen.

Bemerkenswert ist jedoch die Ironie, die in dem zunächst angespielten Jingle [mp3] verborgen liegt: "Radadadadar – wohl die 103,4 gefunne? … Es hören uns mehr als man denkt." Bei solch einem Programm sind Durchhalteparolen mehr als angebracht.

Faxe vom 26.03. bis zum 06.04.Freitag, 6. April 2007
Informationsquellen


Wieder einmal wurden zehn Tage lang nicht die vorhandenen Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung genutzt. Das muß nicht negativ zu bewerten sein, denn gerade im lokalen kulturellen Bereich gibt es jede Menge anderer Connections und Infoquellen. Vieles bleibt dennoch auf der Strecke. Bis August 2006 hatte die Radiowecker-Redaktion die eingehenden Faxe und Emails gesichtet und gut aufbereitet im Radiowecker untergebracht. Der neue Radiowecker erfüllt diesen Zweck so gut wie gar nicht, wenn wir einmal von Christian K. absehen, der sich umtriebig darum bemüht, wenigstens ein paar lokale Themen im Radio unterzubringen. Seine Lokalredaktion trägt zwar den Redaktionsnamen VorOrt, nur ist sie eben seltenst dort auch anzutreffen, zuweilen nicht einmal bei ihren eigenen Sendungen.

Samstag, 7. April 2007
Einschlafprogramm


Exakt um 1.00 Uhr wird das längste Sendeloch des Jahres gestartet, es dauert bis 5.12 Uhr an. Wer zu diesem Zeitpunkt die 103,4 gefunne hat, kann unbelästigt von lärmender Musik oder unverständlichen Wortbeiträgen süß einschlafen. Ursache ist nach Auskunft der Technikcrew ein gebrochenes Netzwerkkabel. Demnach wurde die Stille schon am Abend zuvor aufgezeichnet und vom Sendecomputer ordnungsgemäß abgespielt. Bleibt nur die Frage zu klären, weshalb diejenigen, die als letzte das Sendehaus verlassen haben, nichts von der wohltuenden Stille mitbekommen haben. Eigentlich hätten sie ein Alternativprogramm abstarten müssen. Aber so weit geht die Verantwortung für das gemeinsame Lokalradio dann doch nicht.

Screenshot PlaylistSamstag, 7. April 2007
Gimmicks


Während sich das Programm verabschiedet, wird die Webseite von Radio Darmstadt mit wichtigen Neuheiten aufgepäppelt. Endlich werden das Aprilprogramm sowie die aktuelle Darmstadt Hitparade online gestellt. Als Gimmick gibt es eine neue Playlist-Funktion, die es den Hörerinnen und Hörern ermöglichen soll, online nachzuschauen, wie der gerade gespielte Titel hieß. Dieses Feature entstand, weil ab und zu einmal per E–Mail die Nachfrage nach einem bestimmten Song gestellt wurde. Es ist, wie alle neuen Räder bei Radio Darmstadt – ein noch etwas holpriges Feature. Wer tagsüber unser Lokalradio hört, und das sind nicht wenige Menschen, kann diese Funktion gleich vergessen:
Sie haben ein Musikstück in einer Sendung gehört und kennen den Titel des Stückes nicht?
Kein Problem!
Wählen Sie einfach aus, von welchem Zeitraum oder von welcher Sendung Sie die Playlist sehen möchten. Vorraussetzung dafür ist natürlich, dass die jeweilige Sendung ihre Titel auch einträgt. Sollten Sie mit Ihrer Suche keinen Erfolg haben, so denken Sie bitte daran, dass bei Radio Darmstadt auch Wiederholungen laufen, für die normalerweise keine Playlist existiert. Näheres entnehmen Sie bitte dem Programmflyer von Radio Darmstadt.
Zum Glück ist dieser Flyer ja jetzt schon online vorhanden. Wenn unsere Spielkinder etwas nachgedacht hätten, dann hätten sie das Feature gleich richtig programmiert. Der Sendecomputer könnte ihnen sagen, wann welche Wiederholung abgespielt wird, und daraus läßt sich der Zeitpunkt errechnen, wann die in der Playlist eingetragenen Songs wiederholt werden – vorausgesetzt, der Regler ist offen. Statt dessen wird den Songtitelsuchenden die Rechenarbeit aufgebürdet.

Ob und wie lange dieses Feature von den Sendenden angenommen wird, muß sich noch zeigen. Bislang haben sich erst neun Sendungen an dieser Spielerei beteiligt: die Hörzeitung (Kulturteil), die DJ–Zone, BOROs RockShow, Hallo Darmstadt, YoungPOWER, Bigos, Impuls für X, Musikus und die RadioShow. Das entspricht durchschnittlich etwa einem Achtel des wöchentlichen Sendevolumens. Die Playlists für die restlichen 87% des Programms finden sich hier hingegen nicht. Und, mal ehrlich, wäre es nicht besser gewesen, die Gimmicks sozusagen als Kür erst dann zu bringen, wenn die Pflichteinträge auf der Webseite zu finden sind?

Screenshot WebseiteMontag, 9. April 2007
Sozialverhalten


Endlich ist der Kopierer wieder nutzbar! Ja, denkste! Da wird nämlich gleich wie wild drauflos kopiert und ein Papierstau entsteht. Was tut derjenige, der den Papierstau verursacht hat? Er geht einfach weg und hinterläßt anderen die Drecksarbeit. Das ist das wahre Kuschelklima bei Radio Darmstadt. Übrigens: es wurde die Einladung zur Programmratssitzung am 16. April kopiert, woraus geschlossen werden kann, daß der Papierstauverursacher ein Redaktionssprecher oder sein Stellvertreter gewesen sein muß. Wenn schon die Funktionsträger des Vereins und seines Lokalradios so mit dem Equipment umspringen, warum sollten die normalsterblichen Sendenen ihnen nicht nacheifern?

Screenshot WebseiteMontag, 9. April 2007
Krummer Content für die Webseite


Die vor allem auf dem Sender allseits gepriesene neue Webseite erhält endlich auch einmal ein paar Inhalte. Hierbei werden von mir erstellte Dateien aus der Anfang November 2006 abgeschalteten alten Webseite recycelt. Allerdings hat offensichtlich keine und niemand dem neuen Webteam verraten, daß Webseitenerstellung mehr bedeutet als copy and paste. Die neuen Inhalte sind derart liederlich eingepflegt, daß man und frau sich wirklich fragen muß, ob auch hier das schlecht neudesignte Rad zum Markenzeichen erhoben wird. Textteile erscheinen kursiv, die nicht kursiv sein sollten, einzelne Passagen sind sinnlos unterstrichen. Das liegt daran, daß in der Originalfassung hier ein Link vorgesehen war, der jedoch in der Kopieraktion durch Microsofts Word als einfache Unterstreichung umgewandelt wurde. Andererseits finden sich in den neuen Dateien auch funktionierende Links, allerdings gehen diese oftmals ins Leere, weil unser Webteam es nicht für notwendig erachtet hat, die Links auch einmal zu überprüfen. Die zur besseren Lesbarkeit in der alten Fassung vorhandenen Absätze wurden auch eingespart. Peinlich ist natürlich, daß unsere Spezialisten vergessen haben, die Entities nachzuarbeiten, so daß je nach eingestelltem Zeichensatz im Browser etwas sehr Merkwürdiges auf dem Bildschirm erscheint [pdf]. Ein guter Webdesigner denkt natürlich an so etwas. Nun zieht der Pfusch auch öffentlich sichtbar auf die RadaR-Homepage ein. Und wenn man schon pfuscht, dann auch richtig: die immerhin schon aktualisierte Darmstadt-Hitparade für April weist auf Events an Daten im März und April hin, zu denen diese Fassung der Hitparade noch gar nicht online war.

Foto von der Flunkyball WebseiteDienstag, 10. April 2007
Förderung des Alkoholismus


In der Audiomax-Sendung um 19.00 Uhr sprechen die beiden Moderatoren mit ihren Gästen über die im August in Darmstadt stattfindende Flunkyball-Weltmeisterschaft. Hierbei werden auch die Spielregeln erklärt. Das Spiel besteht, vereinfacht gesagt, darin, daß ein Team aus vier Personen drei leere Bierdosen treffen muß. Während die gegnerische Mannschaft diese Dosen wieder aufstellt, gilt es nun, einen halben Liter Bier schnellstmöglich zu inhalieren. Die Mannschaft, die am schnellsten gesoffen hat, hat gewonnen. Das zum Spiel gehörende Strafgesetzbuch erfindet weitere Möglichkeiten zum erhöhten Biergenuß. Die Mannschaften, die das Finale erreichen, werden jeweils sieben Spiele absolvieren und sich hierbei mit mindestens dreieinhalb Liter Bier an einem knallheißen Tag zugedröhnt haben. Diese Werbeveranstaltung mit Hilfe einer lokalen Brauerei wird ohne eine einzige kritische Anmerkung zum verbreiteten Alkoholismus vorgestellt. Jugendliche ab 16 Jahren benötigen zur Teilnahme die Einwilligung der Eltern.

Nun ist es eine Sache, wenn Jugendliche meinen, sich die Kanne geben zu müssen. Eine ganz andere Sache ist es, hierfür auch noch eine Plattform zu bieten. Pikant wird die Angelegenheit, wenn wir uns erinnern, daß eines der im Januar ausgesprochenen Sendeverbote sich daran entzündete, daß auf dem Sender von einer "alkoholfreudig drogenkonsumierenden Partyfraktion" die Rede war. Diese Bemerkung, die angeblich negativ auf den Sender zurückfalle, sei nämlich imageschädigend. Daraus ist der Schluß zu ziehen, daß es zum Image des Darmstädter Lokalsenders gehört, das Saufen als ganz normale gesellschaftliche Aktivität anzupreisen. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, hat kurz darauf am 3. Mai 2007 ihren Jahresbericht vorgestellt. Zur Droge Alkohol heißt es auf der Webseite der Bundesregierung:
1,6 Mio. Menschen gelten als alkoholabhängig (wovon sich nur etwa 10 Prozent einer Therapie unterziehen). Weitere 1,7 Millionen praktizieren einen gesundheitsschädigenden, missbräuchlichen Konsum von Alkohol. Es wird von über 40.000 alkoholbedingten Todesfällen pro Jahr in Deutschland ausgegangen.
Radio Darmstadt trägt mit seiner unkritischen Werbung für ein sportives Trinkevent mit zu diesen Zuständen bei und konterkariert damit seinen Anspruch als Medium der Gegenöffentlichkeit, wie er im Lizenzantrag vom September 1996 formuliert worden war. – Eine weitere Vorstellung dieses Events durch die Veranstalter war am 19. April in der Sendung Impuls für X und am 23. April als Ersatz für die Sendung Crazy Monday zu hören. Auf der Webseite www.flunkyball.de wird Radio Darmstadt als Sponsor genannt. Der Vorstand des Trägervereins war im April 2007 hierüber nicht informiert.

Podcast der Sendung vom 19. April 2007. Das Interview ist zwischen den Minuten 19 und 24 zu finden.

Nachtrag: Innerhalb der Redaktion Audiomax muß es zu einer heftigen Auseinandersetzung um diesen alkoholfreudigen Beitrag gekommen sein. Die Redaktion hat sich hiervon distanziert! Die Flunkyball-Webseite wurde Ende Juli abgeschaltet und die Weltmeisterschaft von der Stadt Darmstadt aus Gründen des Jugendschutzes untersagt.

Keine und niemand daMittwoch, 11. April 2007
Strategische Pläne


Der Vorstand des Trägervereins macht sich Gedanken über die Zukunft von RadaR. Selbstverständlich sind einige der in dieser Dokumentation angesprochenen Probleme nicht an diesem Entscheidungsgremium vorbeigegangen. Insbesondere Susanne Schuckmann und Markus Lang träumen von einem Strategieseminar. Das letzte dieser Art mußte jedoch Anfang 1999 mangels Betetiligung der sendenden Vereinsmitglieder in kleinstem Kreis durchgeführt werden. Auf der Vorstandssitzungen wird eine Schrumpfung der Anzahl der Redaktionen angedacht, weil angeblich deren derzeit hohe Anzahl die Kommunikation und Entscheidungsfindung im Sender so schwerfällig mache. Die Funktion, die Rechte und die Pflichten der Redaktionssprecher sei neu zu überdenken. Auch die Tatsache, daß eingehende Emails und Faxe nicht verarbeitet werden, gibt dem Vorstand zu denken. Nach der Zerschlagung der Radiowecker-Redaktion und der Abschaffung der Institution Chef vom Dienst gibt es auch (fast) keine und niemanden mehr, die sich darum kümmern. Diese Arbeit soll zukünftig von einer Bürokraft erledigt werden. Dies bedeutet nichts anderes als die Einführung bezahlter redaktioneller Arbeit durch die Hintertür. Schließlich geht es um das Selbstverständnis des Programmrats, der sich entgegen seiner Aufgabenstellung wenig um die inhaltliche Ausrichtung und qualitative Verbesserung des Programms bemüht.

Die Protokolle vergangener Vorstandssitzung liegen weiterhin nicht vor. Die Mitgliedschaft ist somit nicht in der Lage, die Arbeit des Vorstands zu beurteilen. In der Satzung ist das Einsichtsrecht in die Vorstandsprotokolle vorgesehen.

Hinzuzufügen wären zunehmende Äußerungen von Personen und Institutionen in Darmstadt, daß sie in letzter Zeit keine und niemandem mehr im Sender erreichen können. Dies ist eine unmittelbare Folge der Personalentscheidung des Vorstands und der Abschaffung der Chefinnen und Chefs vom Dienst.

Das nebenstehende Foto visualisiert die Öffentlichkeitswirkung des Senders nach der Zerschlagung der Radiowecker-Redaktion im Herbst 2006 und der Entlassung des Kaufmännischen Angestellten im Januar 2007. War zuvor nicht nur morgens, sondern auch tagsüber Leben in der Bude, so werden seither die Senderäume hermetisch abgeschottet. Die Rolläden sind heruntergelassen und die Eingangstür fest verschlossen. Besucherinnen und Anrufer haben keine Chance, irgendeine Person im Sender zu erreichen.

Yahoo als QuelleDonnerstag, 12. April 2007
Verschwendung


Der neue Farblaserdrucker erfreut sich großer Beliebtheit. Hiermit können nun endlich nicht nur die eigenen Hausarbeiten für die Uni in Farbe ausgedruckt werden, sondern auch die Meldungen, die man und frau eins zu eins aus dem Internet zu übernehmen gedenkt. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, die Farbausgabe über das Konfigurationsmenü der Druckersoftware zu sperren. So schreitet Radio Darmstadt weiter ins digitale Medienzeitalter, in der alles so richtig bunt zu sein hat. Da paßt dann auch der Standardspruch über die Qualität unseres Programms: "live und in Farbe".

Freitag, 13. April 2007
Hilfe, ich kenne meine Mitglieder nicht!


Die Vorstandsfrau für Mitgliederbetreuung hat Probleme mit der Zuordnung der redaktionellen Post. Sie schreibt daher an den Programmratsverteiler:
Die Post zu verteilen stößt zuweilen an ihre Grenzen. Ich möchte euch darum dringends bitten, doch alle aktiven Mitglieder mit ihren Sendungen dem Büro mit zu teilen, um so einfacher fürs Büro. Das wäre wunderbar!
Was soll ich dazu sagen? Wenn frau vor einem Jahr bei der Vorstandswahl angetreten ist, den Kaufmännischen Angestellten zu feuern, dann darf sie sich nicht beschweren, daß das damit verbundene Wissen verloren geht. Ist das beim Redesign des Rades nicht berücksichtigt worden? Im Protokoll der Vorstandssitzung vom 11. April ist vermerkt: "Büroorganisation ist laut Susanne schlecht und muss überarbeitet werden". Na, so was! Fehlen dem Rad jetzt auch noch die Speichen?

Freitag, 13. April 2007
Fix


Benjamin Gürkan entdeckt immerhin schon einen Monat nach der offiziellen Mitteilung des Registergerichts, daß Walter Kuhl immer noch die internen Vorstands-Emails erhält und stellt diesen Zustand endlich ab. Immerhin hatte er schon eine Woche vorher bemerkt, daß auf der Webseite im Impressum derselbe Walter Kuhl noch als vertretungsberechtiger Vorstand notiert war und das abgeändert. Der Autor dieser Dokumentation merkt hierzu an, daß zu seiner Zeit als Webseitenbetreuer derartige Änderungen immer sofort registriert und erledigt wurden.

Samstag, 14. April 2007
Intern und extern


Einer der öffentlich vorgeschobenen Gründe dafür, den Kaufmännischen Angestellten zu entlassen, war, daß Vereinsmitglieder nicht in einer derart sensiblen Position beschäftigt sein sollten. Nachdem auch drei Monate nach der Entlassung keine Nachfolger/innen eingestellt wurden, bewirbt sich ein Vereinsmitglied. Vorstandsmitglied Markus Lang wirft seine früheren Argumente über Bord und meint lakonisch: "Tja, warum nicht."

Samstag, 14. April 2007
Open end


Obwohl der Programmrat den Sendeplatz nur bis nachts um 3.00 Uhr vergeben hat, senden Warmduscher and Friends bis in den frühen Vormittag hinein. Erst um 10.00 Uhr wird die Wiederholung des Vorabendprogramms gestartet. In früheren Zeiten hat das eigenmächtige Senden zu nicht genehmigten Zeiten eine Abmahnung des Programmrats zur Folge gehabt, aber heutzutage ist dem Programmrat die Verletzung seiner Sendehoheit egal. Klar – man und frau kann es auch bei einer Ermahnung belassen und hoffen, daß alles gut geht. Ohne repressive Maßnahmen auszukommen, ist sicherlich erstrebenswert. Bemerkenswert bleibt dennoch der geradezu demonstrative Unterschied in der Behandlung der Sendeverbote und in der freigiebigen Ignoranz gegenüber den wirklich imageschädigenden Tendenzen auf dem Sender.

Ein fast schon umgekehrtes Phänomen finden wir in der Nacht darauf vor. Die Unterhaltungsredaktion hat für die DJ–Zone die Verlängerung der Sendezeit bis morgens um 9.00 Uhr beantragt. Nachts um 4.00 Uhr haben die DJs aber keine Lust mehr weiterzumachen und starten einfach die Wiederholung des Samstagsprogramms. Dem Sender ist hierdurch sicherlich kein Schaden entstanden.

Montag, 16. April 2007
Programmrat ohne Konzept


Die Auflösungserklärung der Frauenredaktion FriDa wird verteilt. Hierin wird auch der Programmrat für das Klima im Sender verantwortlich gemacht. Der Programmrat heftet das Papier ab und geht zur Tagesordnung über. Gedanken darüber, ob die Auflösung der Frauenredaktion vielleicht ein Symptom für die allgemeinen Auflösungstendenzen sein könnte, macht er sich keine. Statt dessen werden die Begehrlichkeiten auf den Sendeplatz der Redaktion verhandelt.

Am 11. September 2006 hatte der Programmrat Sendekriterien verabschiedet. Ich hatte mehrfach darauf hingewiesen, daß diese Sendekriterien ja wohl ziemlich einfältig und teilweise schlicht rechtswidrig seien. Erst als ich mich auf dieser Programmratssitzung lustig machte über ein Gremium, daß nur die vier journalistischen Ws des Verlautbarungsjournalismus kenne und zudem Beschimpfungen in der Form des Kommentars für wünschenswert hält, platzte dem Gremium der Kragen. Die Provokation trug Früchte: immerhin sprach sich der Programmrat dafür aus, die Sendekriterien zu überarbeiten. Wir dürfen gespannt sein.

Die mehrtägige Verhunzung des Programms durch die Technikcrew im März (inklusive der Umwandlung des Senders zum Ausstrahlungsmedium des Deutschlandfunks), die angefallenen zum Teil erheblichen Sendelöcher, die eigenmächtige Abänderung des Programms durch die Nachtsendungen – all dies interessierte das Gremium nicht. Es war vielmehr angenervt davon, sich mit den Essentials des Programms auseinandersetzen zu müssen. Insofern ist die Initiative des Vorstandes, den Programmrat neu zu strukturieren, nur konsequent. Aber auch dies ist dem betroffenen Gremium vollkommen egal. Auf der Märzsitzung wurde den Redaktionen aufgegeben, sich in ihren Sitzungen über die Zukunft des Programmrats konstruktive Gedanken zu machen. Es stellt sich nun heraus, daß hierüber in keiner einzigen Redaktion gesprochen wurde.

Wie desolat der Programmrat derzeit aufgestellt ist, mag ein eher unspektakuläres Beispiel aus der Märzsitzung aufzeigen. Vorstandsmitglied Benjamin Gürkan beantragt für die Aus– und Weiterbildung einen Sendeplatz, der von einer Redaktion belegt ist. Keine und niemand der Anwesenden bemerkt diese Doppelbelegung und der Programmrat segnet daher das Ansinnen ab. Der Moderator der betroffenen Sendung erfährt hierüber erst über den Programmflyer. Dabei gibt es klar definierte Regularien für einen solchen Fall: wer einen Sendeplatz, der einer anderen Redaktion zugesprochen wurde, beantragen möchte, muß vor Antragstellung im Programmrat die betroffene Redaktion angesprochen haben. Und dies ist nicht geschehen. Ausgerechnet Kommunikationsexperte Benjamin Gürkan, der ansonsten zu jeder passenden und manchmal auch unpassenden Gelegenheit die Wichtigkeit der vereins– und senderinternen Kommunikation predigt, ist hier selbst weit hinter seine eigenen Ansprüche zurückgefallen.

Die Radiowecker-Redaktion hatte im Juli 2006 die Konsequenz aus dieser offensichtlichen Zeitverschwendung, im Programmrat mitzuwirken, gezogen und ihren Auszug erklärt. Sie wurde hierfür mit der Höchststrafe der Auflösung abgestraft. Die Frauenredaktion FriDa hat ihre eigene Konsequenz gezogen und sich gleich selbst aufgelöst. Und so dümpelt der Programmrat weiter vor sich hin, weil in ihm einzelne Personen nur sich selbst vertreten, nicht aber ihre Redaktionen.

Dienstag, 17. April 2007
Round Table


Der vom Sendeverbot betroffene Walter Kuhl teilt der LPR Hessen mit, daß er den Vorschlag eines gemeinsamen Gesprächs am runden Tisch unterstützt. Zu diesem Runden Tisch wird es jedoch nicht kommen.

Dienstag, 17. April 2007
Ohne Worte


Die Moderatorin der Sendung Audiomax verabschiedet sich "vom Mikrofon". Tschüß, Mikro. Der Moderator der nachfolgenden Sendung der Unterhaltungsredaktion gibt treuherzig zu, Meldungen aus dem Internet vorgetragen zu haben. Ok, er hat sie auch noch kommentiert. Aber ist Radio Darmstadt in Ermangelung selbst recherchierter Inhalte ein Vorlesemedium für Nachrichten aus dem weltweiten Netz?

Kopfhörer ohne AdapterMittwoch, 18. April 2007
Ohne Technik


Mehrere Sendende berichten über ihre Erfahrungen mit der Sendetechnik in Studio 1, das von den zuständigen drei Vorstandsmitgliedern sich selbst überlassen wird. Kopfhörer fehlen oder sind mangels Adapter nicht nutzbar. CD–Player lesen die runden Scheiben nicht sauber ein oder lassen sich nicht starten. Einer der MiniDisc-Player hat die MD einkassiert und rückt sie nicht wieder heraus. Positiver Nebeneffekt. Wir müssen die Jingle–MD nicht mehr suchen, weil sie jetzt fest im MD–Player eingesperrt ist. Weiterhin wird über Probleme mit der Mikrofonie und den Telefonhybriden geklagt. Das Ergebnis dieser sich selbst überlassenen Technik ist deutlich hörbar!

Mittwoch, 18. April 2007
Vertraulichkeiten


Vorstandsmitglied Stefan Egerlandt schreibt einem vom Vorstand gemaßregelten Vereinsmitglied: "Hallo X., anbei eine Mitteilung des Vorstandes. Die Mitteilung ist Vertraulich zu behandeln!" Darf denn im Verein keine und niemand wissen, daß ein Vereinsmitglied sich nicht über eine nicht korrekte Abmahnung beschweren darf, weil es dafür ein Hausverbot erhält?

Donnerstag, 19. April 2007
Verbockt


Stefan Egerlandt ist sauer, weil sein Name in einem Zusammenhang im von Benjamin Gürkan verfaßten Vorstandsprotokoll auftaucht, wo er ihn zu Unrecht sieht:
Wegen Protokol von letzter Sitzung: Ich finde es ne Frechheit, das da mein Name bei den Briefen an Katharina und Nobby drin steht. Mein Protokoll ist von keiner Bedeutung gewesen, somal ich niemals den Zugriff auf diese beiden Punkte verweigert hatte. Ich habe schließlich extra mit unserem Anwalt Kontakt gehabt damit ihr es einfacher habt. Jetzt steht mein Name in Verbindung mit den Versäumnissen meiner Kollegen und diejenigen die es verbockt haben, haben sich mal wieder reingewaschen. Vielen Dank dafür. [3]
War da nicht was? Genau. Die Musikredaktion hatte in ihrem Protokoll der letztjährigen Augustsitzung die Namen von Katharina Mann und Norbert Büchner in einem Zusammenhang erwähnt, der schlicht rufschädigend war (und auch sein sollte). Das finden natürlich alle – außer den Betroffenen, aber inklusive Stefan Egerlandt – völlig in Ordnung. Aber wenn man dann mal selbst am Pranger steht, dann ist das Geschrei groß – Zudem stellt der Betroffene fest, daß sich immer mehr Vereinsmitglieder über die Umgangsformen seines Vorstandskollegen beschweren.
PitbullSamstag, 19. April 2007
Das wahre Vorstandskonzept: den Pitbull raushängen


Benjamin Gürkan schreibt daraufhin vorstandsintern, um sich für seine lautstarke Art zu rechtfertigen und um seine Jungs (Stefan und Matthias) auf seinen Kurs einzuschwören:
Meine Aufgabe ist es zu provozieren und PitBull zu sein. Seit froh das Susanne und ich den Job übernehmen sonst würde euch keiner mehr für ernst nehmen …. Es muss auch harte geben nicht nur weicheier die zu allem ja sagen und plan– und konzeptlos irgendwas machen … [4]

Screenshot Besser LebenSamstag, 21. April 2007
Besser Leben abgewürgt


Zum wiederholten Mal verfällt um 11.33 Uhr der Sendecomputer ins Stottern [5]. Diesmal muß Peter Bußfeld inmitten der Wiederholung seines Wortbeitrags daran glauben [Hörbeispiel (ca. 1 MB)]. Der vom Programmrat wegen Verbreitung der Wahrheit unter aktiver Mitwirkung von Vorstandsmitglied Markus Lang abgemahnte Niko Martin rettet wieder einmal das Programm, indem er nach acht Minuten die Wiederholung neu startet. Pikant hierbei ist: es handelt sich um eine von Markus Lang vom Medienforum Münster übernommene Sendung, die inhaltlich ganz sicherlich zum Besten zählt, was Radio Darmstadt zu bieten hat. Allerdings stellt sich hier schon die Frage, weshalb diese Sendung auf einem Sendeplatz der Lokalredaktion zu hören ist, die angeblich sogar VorOrt, so ihr Redaktionsname, ist.

Bedienungsanleitung für eingeklemmte MiniDiscSonntag, 22. April 2007
Ein Gerät für eine einzelne MiniDisc


Unterhaltungsredakteur Jürgen R. stellt während seiner Unterhaltungssendung Hallo Darmstadt fest, daß einer der drei MiniDisc-Player die Jingle–MD nicht mehr rausrückt. Dies ist insofern ärgerlich, weil damit ein komplettes Abspielgerät blockiert ist. Diese Meldung veranlaßt die drei für die Studiotechnik zuständigen Vorstandsmitglieder Benjamin Gürkan, Stefan Egerlandt und Matthias Krumrein … nichts zu tun. Fünf Monate später verharrt das Gerät in genau demselben Zustand. Die eingeklemmte MiniDisc hat jedoch ein ganz besonderes Feature. Auf ihr ist der Promotrailer [mp3] mit der falschen Kabelfrequenz aufgespielt, der deshalb auch besonders gerne angespielt wird.

Screenshot Local HeroesMontag, 23. April 2007
Hausverbot


Weil der Moderator der für 19.00 Uhr vorgesehenen Sendung (Torsten Aschenbrenner [6]) für sein Beharren auf dem Einhalten rechtlicher Normen ein Hausverbot erhalten hat, muß Unterhaltungsredakteur Andy U. ein Notprogramm fahren. So werden in den beiden folgenden Stunden kürzlich ausgestrahlte Sendungen der Unterhaltungsredaktion wiederholt. Ab 21.00 Uhr berichtet Marc W. vom Red Bull Music Academy Workshop 2007. Ihm ist hierbei bewußt, daß die zwangsläufig häufige Nennung des Sponsors grenzwertig ist und will daher seine Sendung nicht als Werbung für den Brausehersteller verstanden wissen.

Weitere Informationen zu Sondersendung zum Red Bull Music Academy Workshop 2007 auf der Webseite zu "Local Heroes" von Marc W.

Werbebanner zur Langen Nacht der Musen 2004Mittwoch, 25. April 2007
Protokollfragen


Noch immer liegen zur Vorstandssitzung eine Reihe von Protokollen nicht zur Verabschiedung vor. Dies geht jetzt schon seit September so. Um diesen Zustand zu beheben, schlägt Benjamin Gürkan vor, daß ab sofort er die Protokolle schreibt und sein Kollege Matthias Krumrein die Sitzungen leitet. Ob sich hier ein neuer Vorstand im Vorstand herauskristallisiert, muß sich zeigen. Wieder einmal wird deutlich, daß einzelne Vorstandsmitglieder aus der internen Diskussion ausgeschlossen bleiben. Hinsichtlich der Ausschlußschreiben an Katharina Mann und Norbert Büchner werden zwischen den Vorstandsmitglidern Benjamin Gürkan, Stefan Egerlandt, Susanne Schuckmann, Markus Lang und Matthias Krumrein einzelne Passagen schriftlich ausgetauscht und diskutiert, die später die Textbausteine des Protokolls der jeweiligen Vorstandssitzungen bilden sollen. Vorstandsmitglied Niko Martin wird, wie es seit September 2006 die Regel ist, von dieser internen Diskussion ausgesperrt und darf daher das Ergebnis dieser Beratungen als vollendete Tatsache zur Kenntnis nehmen. Transparenz in der Vorstandsarbeit ist somit nicht gegeben.

Niko Martin beantragt die Aufhebung der bestehenden Sendeverbote. Er befürchtet hierzu eine Entscheidung der LPR Hessen, die ein negatives Licht auf den Trägerverein werfen könnte. Dieser Antrag wird erwartungsgemäß abgelehnt. Während das Programm in unregelmäßigen Abständen unter Ausfällen und anderen Pannen zu leiden hat, sorgt sich der Vorstand lieber um die Anschaffung neuer Werbeschilder und Werbebanner. Der Schein ist offensichtlich wichtiger als das Sein. Willkommen im Mainstream.

Girls Day 2006 bei Radio DarmstadtDonnerstag, 26. April 2007
Girls' Day – nicht bei uns!


Im Gegensatz zu den Jahren zuvor gelang es dem Sender diesmal nicht, sich am Girls' Day zu beteiligen. Die Personen, welche in der Vergangenheit einen ganzen Tag ihrer Freizeit geopfert hatten, um Mädchen und jungen Frauen einen qualifizierten Einblick ins Radiomachen zu bieten, standen nicht mehr zur Verfügung, u. a. aufgrund der neuen Vereinspolitik des Ausschlusses unliebsamer Personen. Radio Darmstadt bewies dieses Jahr eindrücklich, wie wenig sich der Sender mit gesellschaftlichen Prozessen beschäftigt und wie egal ihm die Vermittlung wirklicher Medienkompetenz tatsächlich ist. Regelmäßig kamen zum Girls' Day bis zu 30 Teilnehmerinnen. Das nebenstehende Foto entstand während des Girls' Day 2006, den Sonya Raissi und Teodora Katzenmayer ermöglicht hatten. 2005 waren es Katharina Mann, Norbert Büchner, Viktoria Thumann und Sonya Raissi, 2004 waren es Tatjana Jordan und Barbara Sowa, 2003 waren es Katharina Mann, Norbert Büchner und Tatjana Jordan.

Telekom Warnstreik in DarmstadtEnde April 2007
Draußen vor der Studiotür


Rund einhundert Meter vom Sendestudio entfernt treffen sich Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter vor dem DGB–Haus gegenüber vom Steubenplatz zum Warnstreik bei der Deutschen Telekom. Während der Reporter vom Hessischen Rundfunk sein blaues Mikrofon auspackt, ignoriert Radio Darmstadt das Geschehnis vor seiner Haustür. Statt dessen werden Belanglosigkeiten aus dem Internet vorgelesen. [Foto: ver.di Publik 5/07]

Freitag, 27. April 2007
Umgangsformen und noch mehr Sendeverbote


In der Unterhaltungsredaktion gibt es Zoff. Mehrere Mitglieder einer bis heute immer problemlos ablaufenden Sendung hatten vom Vorstandsmitglied Benjamin Gürkan ein Sendeverbot erhalten, da sie ihren Verpflichtungen in Bezug auf die interne Aus– und Weiterbildung nicht nachgekommen waren. Gürkan hob das Sendeverbot jedoch sofort wieder auf, nachdem eine Anmeldung zu einem internen Seminar erfolgt war. Gleichzeitig tagte Anfang des Monats die Unterhaltungsredaktion und wählte ein neues Sprecherteam, bestehend aus Christian K., Nils P. und Jürgen R. Das neue Team zog gleich die Zügel an und verfügte über Sendende, die nicht zur Redaktionssitzung gekommen waren, ein Sendeverbot. Am 17. April erschienen die Moderatoren von RadaR Latino zu ihrer Sendung und wurden vom Sprecher Nils P. wieder nach Hause geschickt, der daraufhin selbst den zweistündigen Sendeplatz füllte. Einer der Betroffenen läßt diese Angelegenheit nicht auf sich beruhen und schreibt über den Programmratsverteiler:
Liebe Leute,
leider wende ich mich schon wieder wegen Sendeverbot mit einer Mail an einen großen Verteiler. Auch wenn sich das Ganze erstmal "nur" in der U–Redaktion abgespielt hat, kann es nach meinem Empfinden dort kaum gelöst werden, daher bitte ich um Reaktion oder Stellungnahme seitens des Vorstandes oder Programmrats. […]

Als ich reinkam, eröffnete mir Nils P., dass ich gleich wieder gehen kann, da er heute eine Sendung macht, denn wir hätten doppeltes Sendeverbot (von Benny Gürkan und von ihm). Ich hätte ja wohl seine Mail gelesen. Erstmal waren Felipe und ich so verblüfft, dass wir weggingen, ich habe dann aber den Text der Mail (siehe Ausschnitt) noch mal gelesen und einige Minuten später um genauere Erläuterung gebeten. Die Formulierung eines Sendeverbots müsste meiner Meinung nach anders klingen. Außerdem fand ich, dass man so etwas erstmal "androht" […], so dass man darauf reagieren könnte.

Diese Minimalkommunikation fand nicht statt und so wollte ich gerne wissen, wie Nils P. auf dieser Basis der Meinung sein konnte, dass er uns ein Sendeverbot erteilt.

Die nun entstehende Diskussion war so unerfreulich, um das mal dezent auszudrücken, dass ich keine Basis sehe mit so jemandem in einer Redaktion zusammen zu arbeiten. In einer selbstgefälligen und überheblichen Art und Weise wurden wir niedergemacht. Selbst ich als friedlicher Mensch wurde laut. Die "Argumentationen" liefen auf dem Niveau von "ihr hättet ja in der Redaktionssitzung sein können, dann hättet ihr die Regeln ja gewusst". Wir haben auch gelernt, dass Nils P. Führungsqualitäten habe und er dieses beweise, indem er Beschlüsse durchsetzen würde. Dabei ließ er sich in ziemlich abwertender Art über nicht anwesende Personen aus. Jemanden, der seine Rolle als einer von drei Redaktionssprechern so sieht, dass er sich als kleiner Diktator aufführen darf, kann ich in dieser Rolle nicht ernst nehmen. Tut mir leid, aber da habe ich andere Ansprüche an einen normal menschlichen Umgang miteinander. Wie schon gesagt, geht es nicht um das "Sendeverbot" an sich, sondern die Art und Weise des Umgangs miteinander.

Mittlerweile (25.4.) hat Nils P. das Protokoll der letzten U–Redaktionssitzung verbessert […] Es heißt darin[:] "… Die Radar Latino machenden am 1.,3. und 5. Di sind vom Sendeverbot betroffen und waren noch nie auf den Redaktionstreffen in der letzten Zeit, Interessierte an dieser Sendezeit sollen sich melden. …" und auch "… Nils fordert Benny auf, künftig nicht so unfreundliche e–mails zu schreiben. …" […] [7]

Vorstandskasse, frei zugänglichFreitag, 27. April 2007
Die Kassenprüfung ist entsetzt


An der Jahreshauptversammlung des Trägervereins nahmen diesmal nur 40 Mitglieder teil. Da nicht für Ausschlüsse und Abwahlen mobilisiert werden mußte, blieb der Kreis der Teilnehmenden an der Mitgliederversammlung recht klein, es handelte sich wahrscheinlich um die am schlechtesten besuchte MV seit 1999. Dies drückt die Stimmung im Verein deutlich aus. Vorstandsmitglied Niko Martin erklärte aufgrund der intransparenten, repressionsfreudigen und wenig konstruktiven Vorstandsarbeit seinen Rücktritt. Neu in den Vorstand gewählt wurde Peter Fritscher, der erst seit wenigen Monaten Mitglied im Verein ist. Sportredakteur Dieter Gille scheiterte knapp dabei, den zweiten zu vergebenden Vorstandssitz zu erhalten.

Maximilian K. und Claudia M. hatten in den Tagen zuvor die Kasse geprüft. In ihrem Bericht stellten sie fest: Es gibt drei Barkassen, die ziemlich öffentlich zugänglich sind. Zusätzlich gibt es noch mehrere mit Geld gefüllte Briefumschläge. Belege zu einzelnen Buchungen fehlen oder sind unvollständig. In den Kassen befindet sich ein recht hoher Bargeldbestand. Die Kassenführung für die ersten drei Quartale des Jahres 2006 ist ordentlich und nachvollziehbar – nebenbei: bis dahin hat der Autor dieser Dokumentation die Kasse geführt und die Abrechnung der Fördermittel mit der LPR Hessen durchgeführt. Der Ordner für das IV. Quartal fehlt, er soll bei der LPR Hessen sein. Daher kann der Jahresabschluß nicht geprüft werden. Ohnehin fehlen seit August 2006 alle Vorstandsprotokolle, so daß nicht ersichtlich ist, auf welcher Beschlußlage neue Kassen eingerichtet, die Konten geführt und Ausgaben getätigt wurden. Auf gut Deutsch: der Vorstand produzierte ein Chaos, das er nicht mehr im Griff hatte. In den Jahren zuvor gab es einen Angestellten, der dafür gesorgt hat, daß die Bücher ordentlich geführt wurden, die Belege vorhanden waren und alle Ordner und Protokolle der Kassenprüfung zugänglich waren. Noch im Jahr zuvor hatte die Kassenprüferin Christine J. eine hochgradig transparente und vollständige Kassenführung gelobt. Wenn ich es nicht besser wissen würde, dann müßte ich anhand der Schilderungen von Claudia M. und Maximilian K. von einer Schwarzen Kasse ausgehen.

Auf dieser Grundlage konnte die Kassenprüfung die Entlastung des Vorstands nicht empfehlen; der dafür vorgesehene Tagesordnungspunkt wurde vorsichtshalber übergangen.

Der Kassenbericht [pdf] wurde auf der Mitgliederversammlung schriftlich verteilt.

Freitag, 27. April 2007
Moralischer Tiefpunkt


Die Amtszeit des bisherigen Vermittlungsausschusses endet. Christine J. liest einen Brief von Helmut B. vor, in dem dieser seinen Rückzug aus dieser Position erklärt, weil der Arbeit des Vermittlungsausschusses von verschiedener Seite aus Steine in den Weg gelegt worden sind. Neu bzw. erneut gewählt wurden Hacer Yontar, Günter Mergel und Wally Hartmann. Nun ist der Vermittlungsausschuß ein sensibles Vereinsorgan, das ganz besonders auf das Vertrauen der Vereinsmitglieder und der Vertrauenswürdigkeit der Mitglieder des Vermittlungsausschusses angewiesen ist. Helmut Buchholz war hier eine Persönlichkeit, die sich durch eine hochgradig professionelle Integrität ausgezeichnet hat. Das läßt sich von den drei neu Gewählten nun wirklich nicht sagen.

Hacer Yontar: Sie hat im Jahr 2005 eine Schmutzkampagne gegen Katharina Mann durchgeführt und sie der Sabotage des Mischpults beschuldigt. Nachdem nachgewiesen werden konnte, daß weder eine Sabotage vorlag noch Katharina Mann mit den von Hacer Yontar vorgefundenen Einstellungen des Mischpults irgendetwas zu tun hatte, versuchte sie, ihr Gesicht zu wahren, indem sie eine weitere nachweisbar falsche Behauptung auftischte. [Details]. Im November 2006 stellte sie sich der Vorstandsmehrheit in ihrer Kampagne gegen Walter Kuhl zur Verfügung und behauptete, von diesem bedroht worden zu sein. Die in ihrem Schreiben aufgestellten Behauptungen können insgesamt als Lügenkonstrukt nachgewiesen werden, wofür es auch eine Reihe von Zeugen, vielleicht auch Zeuginnen, gibt. [Details]

Günter Mergel: Er hat im Januar 2004 der damaligen Reinigungskraft Niko Martin die Auszahlung des Lohns verweigert, weil dieser angeblich einen nicht korrekten Stundenzettel vorgelegt habe. Niko Martin mußte dies auf der Mitgliederversammlung Ende Januar 2004 vortragen, um seine berechtigen Lohnansprüche ausgezahlt zu erhalten. Hintergrund dieser Verweigerung war nicht die Putzleistung, sondern die Haltung von Niko Martin in einer vereinsinternen Auseinandersetzung. Sinngemäß Mergel: "Wer nicht für mich ist, ist gegen mich." [Details folgen] In den folgenden Monaten war Mergel daran beteiligt, eine fristlose Kündigung gegen den Kaufmännischen Angestellten des Vereins zu konstruieren. Hierzu gehörte beispielsweise der Vorwurf, ein Schriftstück aus einer Akte im Sekretariat entwendet zu haben. Dieses Schriftstück existierte jedoch nachweislich nur in Mergels Phantasie. [Details folgen] Im Jahr 2005 beschuldigte Günter Mergel in den politischen Zusammenhängen rund um die Oetinger Villa das damalige Vorstandsmitglied Niko Martin, mit einer nicht näher bezeichneten Staats– oder Verfassungsschutzbehörde zusammenzuarbeiten. Dieser für jeden Journalisten existenziell bedrohliche Rufmord führte dazu, daß ein von einer Darmstädter Initiative gemeinsam mit Niko Martin geplantes Radiofeature über Migration in Deutschland nicht zustande kommen konnte. [Details folgen] Nachdem Walter Kuhl auf der Mitgliederversammlung am 3. November 2006 nicht freiwillig zurück getreten war, brauchten die Vorstandsmitglieder Susanne Schuckmann und Markus Lang neues Belastungsmaterial. Günter Mergel verfaßte hierzu ein Schriftstück, in dem er sich selbst der Bestechlichkeit und Erpreßbarkeit zieh. Angeblich, so Mergel, habe Walter Kuhl ihn bestochen, ja er habe sich geradezu erpreßt gefühlt, diesem den Bürojob zu verschaffen. Selbstverständlich hat der Vorstand gegen Mergel kein Ausschlußverfahren wegen erwiesener Bestechlichkeit oder Untreue dem Verein gegenüber durchgeführt. Günter Mergels gute Freundin Susanne Schuckmann wußte genau, daß an diesen Anschuldigungen nichts dran ist. [Details]

Wally Hartmann: Auch sie ist eine gute Bekannte von Susanne Schuckmann; sie arbeiten zusammen mit Günter Mergel in derselben Redaktion einander vertrauensvoll zu. Wally Hartmann beschuldigte nicht nur Niko Martin der Zusammenarbeit mit dem Verfassungsschutz, sondern auch seinen Bruder, der als Fotojournalist tätig ist. Sie trug hierbei die von Günter Mergel erfundenen Vorwürfe ungefiltert weiter. Im September 2005 quatschte sie in einem Darmstädter Straßencafé den Sprecher einer Redaktion von Radio Darmstadt an und verleumdete hierbei Niko Martin. Der Vorstand wurde von diesem Redaktionssprecher umgehend in Kenntnis gesetzt, worauf Frau Hartmann abgemahnt wurde. [Details].

Die Frage der Vertrauenswürdigkeit von Günter Mergel und Wally Hartmann wurde auf der Mitgliederversammlung aufgeworfen. Die Mehrheit der Mitglieder zog es vor, der üblen Nachrede das Vertrauen auszusprechen. Hierzu paßt, daß die Mitgliederversammlung die Entscheidung des Programmrats hinsichtlich der ausgesprochenen Sendeverbote unterstützt.

Freitag, 27. April 2007
Konservenfrage


Die LPR Hessen hat den Vorstandsbeschluß vom 28. März zur Kenntnis genommen, an einem von der LPR Hessen moderierten Gespräch mit den an den Sendeverboten beteiligten Parteien teilzunehmen. Zuvor jedoch hat die LPR Hessen angesichts des bestehenden Hausverbots Klärungsbedarf hinsichtlich von Norbert Büchner und Katharina Mann vorproduzierter Sendungen. Da das Schreiben keine Fristsetzung enthält, wird es im Sekretariat des Senders erst einmal gut abgelagert. Auch vier Monate später ist ein derartiges Gespräch nicht einmal terminiert, geschweige denn, es hat stattgefunden. Man und frau kann die Frage der Sendeverbote auch einfach auf Kosten der Betroffenen aussitzen.

Sonntag / Montag, 29./30. April 2007
Computerprobleme


Um 23.05 Uhr kann die Wiederholung nicht per Computer gestartet werden. Deshalb werden erst einmal CD–Titel abgespielt. Um 23.44 Uhr entsteht ein Sendeloch, das eine Minute später zuverlässig durch die neue Sendeloch-Erkennung aufgefangen wird. Eine Stunde später beginnt dann die Wiederholung der Vorabendsendungen. Aufgrund der neuen Sendeloch-Erkennung geht das Verantwortungsgefühl für das gemeinsame Programm weiter zurück, da im Falle des Nichterscheinens zur Sendung automatisch Musik eingespielt wird. So geschehen am Montagabend um 21.00 Uhr, als zum Ende der Fußpilzshow kein Musikredakteur erschien. Der als open house deklarierte Sendeplatz war zum wiederholten Mal offengelassen worden. Selbstverständlich wird die Musikredaktion für dieses wiederholte Vergehen vom Programmrat nicht zur Rechenschaft gezogen, dem die Sendeausfälle ziemlich egal sind.

Montag, 30. April 2007
Sendelöcher


Der April 2007 bot den Hörerinnen und Hörern ein in Bezug auf die Sendelöcher kurzes, dafür aber auch heftiges Programm. Seit Mitte April sollte die Sendeloch-Detektion dieses Problem im Griff haben, jedoch sind hierfür bis Mitte Mai neue, diesmal lärmende Störquellen neu ins Programm genommen worden. Als Reminiszenz an die sendelöchrige Vergangenheit mag nun der Trailer Funkloch dienen:

Donnerstag, 05.04., 17.44 Uhr, RadaRkids, etwa 1 1/2 Minuten
Donnerstag, 05.04., 18.03 Uhr, treffpunkt eine welt, etwa 25 Minuten
Freitag, 06.04., Wiederholung der Sendelöcher vom Vortag, etwa 27 Minuten
Samstag, 07.04., 01.00 Uhr, Abspielen einer fehlerhaften Aufzeichung, etwa 4 Stunden und 12 Minuten

Gesamtstille im April: mindestens 5 Stunden und 6 Minuten. Das Vorstandsmitglied Matthias Krumrein verfügt über eine wesentlich detailliertere Auflistung dieser Sendelöcher, da die von ihm installierte Präventions-Automation bei Auftreten eines Sendelochs eine Nachricht an ihn weitergibt. [8]

Montag, 30. April 2007
Invasion


Ein DJ Whippet schreibt vorausschauend in einem Forumsbeitrag, wer den Sender zu übernehmen gedenkt: "Der Sender wird eh so langsam ein Zuhause für alle Ex–Sunshiner."

 

ANMERKUNGEN

 

[1]   Der Vorstand des Jahres 2001 hatte mit der Arbeitsgruppe, die später Studio 2 aufgebaut hat, eine Vereinbarung abgeschlossen. Demnach sollten nur diejenigen Vereinsmitglieder dieses Studio benutzen dürfen, die sich einer kurzen und zeitlich nicht sehr aufwendigen Nachschulung unterzogen haben würden. Der Sinn ist klar: Überprüfung der technischen Kompetenz und damit verbunden Qualitätssteigerung des Programms. Der im April 2004 neu gewählte Vorstand hat diese Regelung ausdrücklich als sinnvoll und notwendig begrüßt. Einzelne Redakteurinnen der Frauenredaktion beschweren sich nun darüber, daß sie es drei Jahre lang nicht fertig gebracht haben, zu einem ihnen genehmen Termin diese Nachschulung durchzuführen. Umgekehrt bedeutet dies: wir wollen keine Qualität auf dem Sender!!!

[2]   Name geändert

[3]   Orthografie wurde beibehalten.

[4]   Orthografie wurde beibehalten.

[5]   Um möglichen Mißverständnissen vorzubeugen: der Begriff des Stotterns ist nicht diskriminierend gemeint. Er beschreibt jedoch exakt das Hörerlebnis, wenn sich der Sendecomputer aufhängt. Es wäre hingegen nichts dagegen einzuwenden, wenn Menschen mit Sprachschwierigkeiten ein nichtkommerzielles Lokalradio dazu nutzen, sich zu artikulieren.

[6]   Name geändert.

[7]   Orthografie wurde beibehalten.

[8]   Anfragen sind an krumrein.vorstand <at> radiodarmstadt.de zu richten.

 


 

Diese Seite wurde zuletzt am 26. März 2008 aktualisiert. Links auf andere Websites bedeuten keine Zustimmung zu den jeweiligen Inhalten, sondern sind rein informativer Natur. ©  Walter Kuhl 2001, 2007, 2008. Die Wiedergabe, auch auszugsweise, ist nur mit dem Einverständnis des Verfassers gestattet.

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